
Der Name „Marxbrüder“, leicht unverständlich, ist die Abkürzung für: „Gemeine Bruderschaft unserer lieben Frauen der reinen Jungfrau Mariens und des heiligen und gewaltsamen Himmelsfürsten Sankt Marxen“. Mit Sankt Marxen ist einer der vier Evangelisten, der heilige Markus, bezeichnet.
Regelmäßig zur Herbstmesse trafen sich in Frankfurt am Main die Fechtmeister der Marxbrüder und kürten in geheimer Wahl einen Hauptmann, wie wohl Peter Falkner einer gewesen ist. Dieser Hauptmann mußte von mindestens vier anderen Meistern bestätigt werden. Die Bruderschaft war eine fest eingeschworene Gemeinschaft, das Recht Auszubilden (Lernen) sowie Vorzuführen (Schul halten) und damit Geld zu verdienen erhielt nur, wer durch die Zunft öffentlich zum Meister geprüft wurde. Anbetracht des hohen Status des Langen Schwertes als ritterliche Wehr und als Statussymbol des so genannten Doppelsöldners ist es naheliegend, daß die Marxbrüder sich auf das lange Schwert stützen und sich mit der Fechtlehre des Johannes Liechtenauers beschäftigten (von Hans Talhoffer ist es überliefert). Nach dem Muster der Marxbrüder bildeten sich auch andere Fechtzünfte im Deutschen Reiche. Die erste andere überlieferte Fechtzunft waren 1570 die Veitsbrüder in Prag (Gesellschaft der Freifechter von der Feder von Greifenfels, volkstümlich „Federfechter“).
Themen des Artikels:
- Geschichte und Legende
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Das Ende des Rittertums
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Frankfurt am Main
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Die Marxbrüder
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Die Marxbrüder und Johannes Liechtenauer
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Andere Fechtzünfte: Federfechter und Lukasbrüder
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Niedergang der Marxbrüder
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